Glossar
Hier erklären wir Begriffe aus unserem Forschungs- und Projektalltag, die zwar für uns, aber nicht unbedingt für die Allgemeinheit selbstverständlich sind.
Deduktion
heißt so viel wie „ableiten“ oder „fortführen“ und beschreibt ganz allgemein den Prozess, aus bestimmten Beobachtungen oder Prämissen Erkenntnisse abzuleiten oder daraus logisch zu schlussfolgern. Deduktiv ist das Vorgehen, das vom Allgemeinen auf das Spezifische schließt, von der Theorie auf die Empirie. Dass deduktive Schlüsse in die Irre führen können, falls die gesetzte Prämisse ganz oder teilweise falsch ist, zeigt das folgende Beispiel:
Ein einfacher deduktiver Schluss ist: Im Deutschen werden nur Nomen großgeschrieben. Demnach ist „Im“ im vorangegangenen Satz ein Nomen.
Forschungsethik
Drei ethische Prinzipien sind im Umgang mit Untersuchungsteilnehmenden bindend: (1) Freiwilligkeit und informierte Einwilligung (informed consent), (2) Schutz vor Beeinträchtigung oder Schädigung, (3) Anonymisierung und Vertraulichkeit der Daten (Datenschutz). Dahinter steht jeweils der Schutz der Menschenwürde, der Menschenrechte, der Persönlichkeitsrechte sowie der Integrität der Teilnehmenden.
Grounded Theory
ist ein sozialwissenschaftlicher Ansatz oder Forschungsstil zur systematischen Sammlung und Auswertung vor allem qualitativer Daten (Interviewtranskripte, Beobachtungsprotokolle) mit dem Ziel, (realitätsnahe) Theorien zu entwickeln, um diese für die Praxis anwendbar zu machen und insofern die Theorie-Praxis-Schere zu mindern. Dabei sollen nicht die subjektiven Sichtweisen rekonstruiert werden, sondern die ihnen zugrundeliegenden (sozialen) Phänomene sichtbar gemacht werden.
Induktion
meint „herbeiführen“ oder „veranlassen“ und beschreibt die Umkehrung der deduktiven Methode, also den Prozess, für Sachverhalte oder Beobachtungen mithilfe von Abstraktion und Verallgemeinerung eine Theorie oder Gesetzmäßigkeit zu entwerfen. Induktiv ist das Vorgehen, das vom Spezifischen auf das Allgemeine schließt, von der Empirie auf die Theorie. Auch induktive Schlüsse können irreführend sein, weil das Material trügt oder unvollständig ist.
Leitfadengestütztes Interview
hebt sich durch eine bewusste Vorstrukturierung klar vom komplett offenen Interview ab. Die Interviewerin / der Interviewer geht bewusst deduktiv in das Gespräch, indem konkrete Fragen vorab überlegt werden. Allerdings ist es wichtig sich auch hier sich an das Gesagte vom Interviewten zu orientieren und nicht statisch einen Fragenkatalog abzuarbeiten. Es gilt die Regel vom „Allgemeinen zum Spezifischen“. Es besteht die Kunst spezifische und zielgerichtete Fragen zu verfassen, aber dennoch darauf abzuzielen, erzählende Sätze zu ermöglichen.
Methoden der empirischen Sozialforschung
Damit die Ergebnisse der empirischen Sozialforschung nachvollziehbar und überprüfbar sind, muss sie sich an wissenschaftliche Methoden halten. Hier werden die vier wichtigsten Methoden der empirischen Sozialforschung vorgestellt:
Partizipative Forschung
Bei der partizipativen Forschung werden Nichtwissenschaftler*innen Teil eines Forschungsprojekts und gestalten dieses mit. Durch die Öffnung von wissenschaftlichen Prozessen sollen unterschiedliche Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis zusammengebracht werden, um neues Wissen zu erlangen.
Qualitative Forschung
Qualitative Sozialforschung beschäftigt sich sehr ausführlich mit Einzelfällen und versucht, über interpretative Methoden Wissen über bisher unbekannte Themen zu finden. Dazu werden oft offene Fragen und Interviews genutzt
Quantitative Forschung
Quantitative Sozialforschung versucht viele Daten zu sammeln und sie statistisch auszuwerten, um repräsentative Ergebnisse zu erzielen. Häufig werden Fragebögen mit geschlossenen und Multiple-Choice-Fragen verwendet.
(empirische) Sozialforschung
Ziel der empirischen Sozialforschung ist es, die soziale Wirklichkeit zu beschreiben. Außerdem will sie bestehende Theorien über soziale Zusammenhänge überprüfen, neue Theorien entwickeln und Lösungsansätze für soziale und gesellschaftliche Problemlagen finden. Dafür erforscht sie soziale Erscheinungen. Sie erhebt und analysiert Daten mithilfe wissenschaftlicher Methoden. Anschließend wertet sie diese Daten aus.
Beispiel: Ein Thema der empirischen Sozialforschung stellt das Thema Rassismus dar. Sozialforscher*innen versuchen z.B. über Fragebögen, Interviews oder Beobachtungen herauszufinden, welche Ursachen es für Rassismus gibt, wie sich dieser auf die Gesellschaft auswirkt und welche Lösungsstrategien es gegen Rassismus gibt.
Soziologie
(lateinisch socius ‚Gefährte) ist eine Wissenschaft, die sich mit der empirischen und theoretischen Erforschung des sozialen Verhaltens befasst, also die Voraussetzungen, Abläufe und Folgen des Zusammenlebens von Menschen untersucht.
Sozialwissenschaften
beschäftigen sich mit den Grundlagen, Erscheinungsformen und Entwicklungen menschlichen Zusammenlebens, von kleinsten Beziehungseinheiten wie z.B. Familien über Organisationen wie Unternehmen und Verbände bis hin zu komplexen Systemen wie das der Europäischen Union.
Transkription
bezeichnet in der qualitativen Sozialforschung das Verschriftlichen von gesprochener, teilweise auch nonverbaler Kommunikation, die auf Video- oder Tonträgern aufgezeichnet wurde. Das Ergebnis einer Transkription heißt Transkript, die Tätigkeit transkribieren.
(Quellen: Scribbr, Universität Leipzig, Wikipedia)
Glossar
Hier erklären wir Begriffe aus unserem Forschungs- und Projektalltag, die zwar für uns, aber nicht unbedingt für die Allgemeinheit selbstverständlich sind.
Deduktion
heißt so viel wie „ableiten“ oder „fortführen“ und beschreibt ganz allgemein den Prozess, aus bestimmten Beobachtungen oder Prämissen Erkenntnisse abzuleiten oder daraus logisch zu schlussfolgern. Deduktiv ist das Vorgehen, das vom Allgemeinen auf das Spezifische schließt, von der Theorie auf die Empirie. Dass deduktive Schlüsse in die Irre führen können, falls die gesetzte Prämisse ganz oder teilweise falsch ist, zeigt das folgende Beispiel:
Ein einfacher deduktiver Schluss ist: Im Deutschen werden nur Nomen großgeschrieben. Demnach ist „Im“ im vorangegangenen Satz ein Nomen.
Forschungsethik
Drei ethische Prinzipien sind im Umgang mit Untersuchungsteilnehmenden bindend: (1) Freiwilligkeit und informierte Einwilligung (informed consent), (2) Schutz vor Beeinträchtigung oder Schädigung, (3) Anonymisierung und Vertraulichkeit der Daten (Datenschutz). Dahinter steht jeweils der Schutz der Menschenwürde, der Menschenrechte, der Persönlichkeitsrechte sowie der Integrität der Teilnehmenden.
Grounded Theory
ist ein sozialwissenschaftlicher Ansatz oder Forschungsstil zur systematischen Sammlung und Auswertung vor allem qualitativer Daten (Interviewtranskripte, Beobachtungsprotokolle) mit dem Ziel, (realitätsnahe) Theorien zu entwickeln, um diese für die Praxis anwendbar zu machen und insofern die Theorie-Praxis-Schere zu mindern. Dabei sollen nicht die subjektiven Sichtweisen rekonstruiert werden, sondern die ihnen zugrundeliegenden (sozialen) Phänomene sichtbar gemacht werden.
Induktion
meint „herbeiführen“ oder „veranlassen“ und beschreibt die Umkehrung der deduktiven Methode, also den Prozess, für Sachverhalte oder Beobachtungen mithilfe von Abstraktion und Verallgemeinerung eine Theorie oder Gesetzmäßigkeit zu entwerfen. Induktiv ist das Vorgehen, das vom Spezifischen auf das Allgemeine schließt, von der Empirie auf die Theorie. Auch induktive Schlüsse können irreführend sein, weil das Material trügt oder unvollständig ist.
Leitfadengestütztes Interview
hebt sich durch eine bewusste Vorstrukturierung klar vom komplett offenen Interview ab. Die Interviewerin / der Interviewer geht bewusst deduktiv in das Gespräch, indem konkrete Fragen vorab überlegt werden. Allerdings ist es wichtig sich auch hier sich an das Gesagte vom Interviewten zu orientieren und nicht statisch einen Fragenkatalog abzuarbeiten. Es gilt die Regel vom „Allgemeinen zum Spezifischen“. Es besteht die Kunst spezifische und zielgerichtete Fragen zu verfassen, aber dennoch darauf abzuzielen, erzählende Sätze zu ermöglichen.
Methoden der empirischen Sozialforschung
Damit die Ergebnisse der empirischen Sozialforschung nachvollziehbar und überprüfbar sind, muss sie sich an wissenschaftliche Methoden halten. Hier werden die vier wichtigsten Methoden der empirischen Sozialforschung vorgestellt:
Partizipative Forschung
Bei der partizipativen Forschung werden Nichtwissenschaftler*innen Teil eines Forschungsprojekts und gestalten dieses mit. Durch die Öffnung von wissenschaftlichen Prozessen sollen unterschiedliche Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis zusammengebracht werden, um neues Wissen zu erlangen.
Qualitative Forschung
Qualitative Sozialforschung beschäftigt sich sehr ausführlich mit Einzelfällen und versucht, über interpretative Methoden Wissen über bisher unbekannte Themen zu finden. Dazu werden oft offene Fragen und Interviews genutzt
Quantitative Forschung
Quantitative Sozialforschung versucht viele Daten zu sammeln und sie statistisch auszuwerten, um repräsentative Ergebnisse zu erzielen. Häufig werden Fragebögen mit geschlossenen und Multiple-Choice-Fragen verwendet.
(empirische) Sozialforschung
Ziel der empirischen Sozialforschung ist es, die soziale Wirklichkeit zu beschreiben. Außerdem will sie bestehende Theorien über soziale Zusammenhänge überprüfen, neue Theorien entwickeln und Lösungsansätze für soziale und gesellschaftliche Problemlagen finden. Dafür erforscht sie soziale Erscheinungen. Sie erhebt und analysiert Daten mithilfe wissenschaftlicher Methoden. Anschließend wertet sie diese Daten aus.
Beispiel: Ein Thema der empirischen Sozialforschung stellt das Thema Rassismus dar. Sozialforscher*innen versuchen z.B. über Fragebögen, Interviews oder Beobachtungen herauszufinden, welche Ursachen es für Rassismus gibt, wie sich dieser auf die Gesellschaft auswirkt und welche Lösungsstrategien es gegen Rassismus gibt.
Soziologie
(lateinisch socius ‚Gefährte) ist eine Wissenschaft, die sich mit der empirischen und theoretischen Erforschung des sozialen Verhaltens befasst, also die Voraussetzungen, Abläufe und Folgen des Zusammenlebens von Menschen untersucht.
Sozialwissenschaften
beschäftigen sich mit den Grundlagen, Erscheinungsformen und Entwicklungen menschlichen Zusammenlebens, von kleinsten Beziehungseinheiten wie z.B. Familien über Organisationen wie Unternehmen und Verbände bis hin zu komplexen Systemen wie das der Europäischen Union.
Transkription
bezeichnet in der qualitativen Sozialforschung das Verschriftlichen von gesprochener, teilweise auch nonverbaler Kommunikation, die auf Video- oder Tonträgern aufgezeichnet wurde. Das Ergebnis einer Transkription heißt Transkript, die Tätigkeit transkribieren.