Im Januar 2023 startete das Bildungsbüro der Stadt Nürnberg in Kooperation mit der Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus das Projekt „Nürnberg forscht – Citizen Science in der vielfältigen Stadtgesellschaft“. Das auf drei Jahre angelegte Projekt will durch einen bürgerwissenschaftlichen Forschungsansatz, "Citizen Science" oder auch "Bürgerwissenschaften" genannt, neue Erkenntnisse über Migration und Integration in der Stadt Nürnberg hervorbringen.
Dazu laden wir Nürnbergerinnen und Nürnberger mit Zuwanderungsgeschichte ein, die Themen Migration und Integration aktiv zu untersuchen und als Laienforschende ihre eigene Erfahrung in den Forschungsprozess miteinzubringen - unabhängig davon, ob sie eine akademische Ausbildung haben oder nicht.
Citizen Science ist innerhalb der Naturwissenschaft bereits weit verbreitet. Es gibt unzählige Projekte, in denen sogenannte Laienforschende, Amateur- oder auch Hobbywissenschaftlerinnen und Hobbywissenschaftler Insekten, Vögel oder Sterne zählen, Kunstwerke beschreiben oder Ahnenforschung betreiben und damit ihr Wissen aktiv in die Forschung einbringen.
In den Sozial- und Geisteswissenschaften geht es darum, wie Menschen in einer Gesellschaft (zusammen-)leben und denken. In diesen Disziplinen ist die Beteiligung von Laien in der Forschung noch relativ selten und daher Pionierarbeit. Bürgerwissenschaftliche Aktivitäten in der Sozialforschung eignen sich aber sehr gut, um das Wissen von Bürgerinnen und Bürger für die Entwicklung der Gesellschaft zu gewinnen. Denn jeder und jede beobachtet gesellschaftliche Entwicklungen im persönlichen sozialen Umfeld und sammelt dadurch (bewusst und unbewusst) gesellschaftsrelevantes Wissen. Social Citizen Science ist also eine besonders praxisbezogene, lebensnahe Form der empirischen Forschung und bietet einen unmittelbaren Zugang zu wertvollem "Alltags- oder Laienwissen". Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist eine Studie über Nichtwähler: "Gib mir was, was ich wählen kann"(studie-nichtwaehler.de).
Wie sehen Einwohnerinnen und Einwohner mit eigener Zuwanderungsgeschichte die Stadt, in der sie leben? Was beschäftigt sie in Nürnberg besonders? Wir wollen das individuelle, migrationsspezifische Vorwissen der Mitforschenden als wertvolle Ressource in den Forschungsprozess einbinden und sichtbar machen, indem wir gemeinsam Fragestellungen dazu entwickeln und bearbeiten. So können wir einen anderen Blick auf das Thema Integration in Nürnberg werfen.
Durch ihre aktive Beteiligung als Laienforschende sollen die Mitforschenden nicht nur neue Stärken entdecken, Kompetenzen weiterentwickeln und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens erlernen, sondern auch eigene Integrationserfahrungen reflektieren. Ein wichtiges Ziel des Projekts ist daher auch, sie in diesem Prozess zu unterstützen und zu stärken.
Das gewonnene Wissen soll die Menschen in Nürnberg für Themen der Migration sensibilisieren, Vorurteile abbauen und die Akzeptanz einer gewachsenen Zuwanderungsgesellschaft fördern. Im Idealfall lassen sich aus den Forschungsergebnissen Anregungen für die städtische Integrationspolitik ableiten. Darüber hinaus möchten wir unsere Erkenntnisse und Projekterfahrungen mit der Wissenschaft teilen und Impulse für ähnliche Citizen Science-Projekte geben.
Die eigentliche Forschungsphase von „Nürnberg forscht“ ist auf zwei Jahre angelegt und umfasst vier separate Forschungseinheiten, die jeweils rund sechs Monate dauern. In diesen vermitteln wir Kenntnisse des wissenschaftlichen Arbeitens, um darauf aufbauend eine Forschungsfrage zu entwickeln und zu bearbeiten. Das Bildungsbüro begleitet den Vorgang, leistet Hilfestellung und sorgt für wissenschaftliche Anregungen auch von externen Expertinnen und Experten. Die Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus übernimmt die pädagogische Begleitung der Laienforschenden.
Bevor es erstmals an das aktive Forschen geht, ist Vorarbeit nötig: So war zunächst ein Netzwerk verschiedener Institutionen und Akteuren aus Stadtgesellschaft, Wissenschaft, (Migrations-)Beratungsstellen und migrantischen Netzwerken im Aufbau. Sie beteiligen sich bei der Entwicklung der Rahmenbedingungen für den bürgerwissenschaftlichen Prozess und bringen ihre jeweiligen Perspektiven mit ein. Ein Projektbeirat, der die diverse Stadtgesellschaft und die Wissenschaft repräsentiert, begleitet uns während des gesamten Projektverlaufs kritisch-konstruktiv.
Die Ergebnisse jedes Einzelprojektes wollen wir der Stadtgesellschaft sowie der Wissenschaftsgemeinde zugänglich machen. Gemeinsam mit Partnerinstitutionen wie Museen, Kultur-/Bildungseinrichtungen, Vereinen und Multiplikatoren sollen die Forschungsergebnisse öffentlichkeitswirksam aufbereitet und präsentiert werden. Wir dokumentieren den Forschungsprozess auf allen unseren Kanälen und möchten damit bereits während des Projekts Anknüpfungspunkte für Weiterentwicklungen und fachlichen Wissenstransfer schaffen.
Das Projekt erstreckt sich über drei Jahre und beinhaltet die Vorbereitung der Forschung, die Durchführung von Forschungseinheiten und schließlich die Analyse des Projekts und den Transfer des Wissens.
„Nürnberg forscht“ ist ein Projekt im Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) 2021-2027 und wird von der Europäischen Union kofinanziert.
Im Januar 2023 startete das Bildungsbüro der Stadt Nürnberg in Kooperation mit der Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus das Projekt „Nürnberg forscht – Citizen Science in der vielfältigen Stadtgesellschaft“. Das auf drei Jahre angelegte Projekt will durch einen bürgerwissenschaftlichen Forschungsansatz, "Citizen Science" oder auch "Bürgerwissenschaften" genannt, neue Erkenntnisse über Migration und Integration in der Stadt Nürnberg hervorbringen.
Dazu laden wir Nürnbergerinnen und Nürnberger mit Zuwanderungsgeschichte ein, die Themen Migration und Integration aktiv zu untersuchen und als Laienforschende ihre eigene Erfahrung in den Forschungsprozess miteinzubringen - unabhängig davon, ob sie eine akademische Ausbildung haben oder nicht.
Citizen Science ist innerhalb der Naturwissenschaft bereits weit verbreitet. Es gibt unzählige Projekte, in denen sogenannte Laienforschende, Amateur- oder auch Hobbywissenschaftlerinnen und Hobbywissenschaftler Insekten, Vögel oder Sterne zählen, Kunstwerke beschreiben oder Ahnenforschung betreiben und damit ihr Wissen aktiv in die Forschung einbringen.
In den Sozial- und Geisteswissenschaften geht es darum, wie Menschen in einer Gesellschaft (zusammen-)leben und denken. In diesen Disziplinen ist die Beteiligung von Laien in der Forschung noch relativ selten und daher Pionierarbeit. Bürgerwissenschaftliche Aktivitäten in der Sozialforschung eignen sich aber sehr gut, um das Wissen von Bürgerinnen und Bürger für die Entwicklung der Gesellschaft zu gewinnen. Denn jeder und jede beobachtet gesellschaftliche Entwicklungen im persönlichen sozialen Umfeld und sammelt dadurch (bewusst und unbewusst) gesellschaftsrelevantes Wissen. Social Citizen Science ist also eine besonders praxisbezogene, lebensnahe Form der empirischen Forschung und bietet einen unmittelbaren Zugang zu wertvollem "Alltags- oder Laienwissen". Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist eine Studie über Nichtwähler: "Gib mir was, was ich wählen kann"(studie-nichtwaehler.de).
Wie sehen Einwohnerinnen und Einwohner mit eigener Zuwanderungsgeschichte die Stadt, in der sie leben? Was beschäftigt sie in Nürnberg besonders? Wir wollen das individuelle, migrationsspezifische Vorwissen der Mitforschenden als wertvolle Ressource in den Forschungsprozess einbinden und sichtbar machen, indem wir gemeinsam Fragestellungen dazu entwickeln und bearbeiten. So können wir einen anderen Blick auf das Thema Integration in Nürnberg werfen.
Durch ihre aktive Beteiligung als Laienforschende sollen die Mitforschenden nicht nur neue Stärken entdecken, Kompetenzen weiterentwickeln und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens erlernen, sondern auch eigene Integrationserfahrungen reflektieren. Ein wichtiges Ziel des Projekts ist daher auch, sie in diesem Prozess zu unterstützen und zu stärken.
Das gewonnene Wissen soll die Menschen in Nürnberg für Themen der Migration sensibilisieren, Vorurteile abbauen und die Akzeptanz einer gewachsenen Zuwanderungsgesellschaft fördern. Im Idealfall lassen sich aus den Forschungsergebnissen Anregungen für die städtische Integrationspolitik ableiten. Darüber hinaus möchten wir unsere Erkenntnisse und Projekterfahrungen mit der Wissenschaft teilen und Impulse für ähnliche Citizen Science-Projekte geben.
Die eigentliche Forschungsphase von „Nürnberg forscht“ ist auf zwei Jahre angelegt und umfasst vier separate Forschungseinheiten, die jeweils rund sechs Monate dauern. In diesen vermitteln wir Kenntnisse des wissenschaftlichen Arbeitens, um darauf aufbauend eine Forschungsfrage zu entwickeln und zu bearbeiten. Das Bildungsbüro begleitet den Vorgang, leistet Hilfestellung und sorgt für wissenschaftliche Anregungen auch von externen Expertinnen und Experten. Die Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus übernimmt die pädagogische Begleitung der Laienforschenden.
Bevor es erstmals an das aktive Forschen geht, ist Vorarbeit nötig: So war zunächst ein Netzwerk verschiedener Institutionen und Akteuren aus Stadtgesellschaft, Wissenschaft, (Migrations-)Beratungsstellen und migrantischen Netzwerken im Aufbau. Sie beteiligen sich bei der Entwicklung der Rahmenbedingungen für den bürgerwissenschaftlichen Prozess und bringen ihre jeweiligen Perspektiven mit ein. Ein Projektbeirat, der die diverse Stadtgesellschaft und die Wissenschaft repräsentiert, begleitet uns während des gesamten Projektverlaufs kritisch-konstruktiv.
Die Ergebnisse jedes Einzelprojektes wollen wir der Stadtgesellschaft sowie der Wissenschaftsgemeinde zugänglich machen. Gemeinsam mit Partnerinstitutionen wie Museen, Kultur-/Bildungseinrichtungen, Vereinen und Multiplikatoren sollen die Forschungsergebnisse öffentlichkeitswirksam aufbereitet und präsentiert werden. Wir dokumentieren den Forschungsprozess auf allen unseren Kanälen und möchten damit bereits während des Projekts Anknüpfungspunkte für Weiterentwicklungen und fachlichen Wissenstransfer schaffen.
Das Projekt erstreckt sich über drei Jahre und beinhaltet die Vorbereitung der Forschung, die Durchführung von Forschungseinheiten und schließlich die Analyse des Projekts und den Transfer des Wissens.
„Nürnberg forscht“ ist ein Projekt im Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) 2021-2027 und wird von der Europäischen Union kofinanziert.