Bevor sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ein Forschungsthema entscheiden sollten, erhielten sie einen grundlegenden Einblick in den Ausgangspunkt jeder wissenschaftlichen Arbeit: die Forschungsfrage. Welche Bedeutung kommt ihr zu, wie formuliere ich sie richtig, was kann ich mit ihr erreichen bzw. herausfinden? Zuvor reflektierten alle noch einmal die gemeinsam erstellte Themensammlung.
Der theoretischen Erläuterung folgte die konkrete Wahl des Forschungsschwertpunktes. Dabei zogen die Mitforschenden eine einfache Mehrheitsentscheidung einer Konsensentscheidung vor und stimmten für das Thema „Rassismus/Diskriminierung in Nürnberg“. Dieses Ergebnis überrascht wenig, da die Gruppe diese Thematik von Anfang an aktiv benannt und diskutiert hatte.
Anhand einer Übung wurden die Kriterien für eine gute Forschungsfrage herausgearbeitet und mit Beispielen unterfüttert. Bis zum nächsten Treffen sollten sich die Mitforschenden Fragen zum gewählten Thema überlegen, z.B. wie eine Fragestellung dazu aussehen könnte und welche Aspekte sie dabei am meisten interessieren würden. Anhand des Kriterienkatalogs überprüften sie dann in Kleingruppen ihre mitgebrachten Fragen, qualifizierten diese und präsentierten sie der gesamten Gruppe.
Das Thema wurde zwar von der Mehrheit der Gruppe gewählt, in der detaillierten Besprechung zeigten sich aber auch unterschiedliche Sichtweisen und Wahrnehmungen dazu. Jede und jeder der Mitforschenden setze individuelle Schwerpunkte und brachte direkt eigene Erfahrungen und konkrete Erlebnisse zum Ausdruck. Demzufolge werden die Begriffe „Rassismus“ und „Diskriminierung“ in einem separaten Arbeitstreffen vertiefend erläutert, um dann von einer gemeinsamen Begriffsdefinition ausgehend die Forschung zu beginnen.
Hilfestellung bei der Auswahl der Frage leistete das Projektteam in einem weiteren Arbeitsschritt: Es wertete die vorgeschlagenen Forschungsfragen aus und ordnete sie verschiedenen Forschungsfeldern zu. So konnte es den Mitforschenden seine Empfehlungen unter Berücksichtigung der relevanten Kriterien für die Auswahl geben. Eine zentrale Rolle spielt der zeitliche Rahmen des Projekts wie auch die Ressourcen der Mitforschenden, also insbesondere das Kriterium „Machbarkeit“.
Im Rahmen einer Mehrheitsabstimmung entschied sich die Gruppe für die Frage: „Welche Verhaltensstrategien entwickeln von Rassismus betroffene Menschen in Nürnberg?“
Die Begriffsdefinition von „Rassismus“ und die Wahl der Forschungsmethode ist ein weiterer Meilenstein im Forschungsprozess. Auch hier trifft das Projektteam im Hinblick auf Umsetzbarkeit eine Vorauswahl möglicher Forschungsmethoden.